Vorkommen der Eberesche

Die Vogelbeere wurde nach der letzten Eiszeit in Mitteleuropa wieder heimisch. Heute ist sie in fast ganz Europa verbreitet. Sie gedeiht in den unterschiedlichsten Klimagebieten und gestaltet weit im Norden als einziger Laubbaum zum Teil die Baumgrenze mit.

In unseren Breiten ist die Vogelbeere in Höhen bis über 2000 m zu finden. Im Erzgebirge kommt sie bis in Höhen von 1100 Metern vor. Eine Besonderheit kommt ihr dabei zu Gute: Ihre Zweige enthalten unter der glatten Rinde Blattgrün und können deshalb schon vor dem Laubaustrieb die Sonnenenergie nutzen. Die anspruchslose Vogelbeere (ihr optimale Jahresmitteltemperatur liegt bei 6°C, die Mindestniederschlagsmenge um 800 mm/ Jahr) gilt zusammen mit Birke und Weide als schneller Besiedler von Brachflächen. Sie gedeiht sowohl in Laub-, als auch in Nadelwäldern und löst in den Gebirgsvorwäldern häufig die Birke als vorherrschenden Baum ab. Dort wo die dunklen Fichten- und Tannenwälder aus klimatischen Gründen keinen Bestandsschluss mehr erreichen, erhält die Eberesche auch im Wald eine Chance.
Meist kommt sie als Licht- bis Halbschattenbaumart auf Lichtungen, in Hecken oder an Waldrändern vor. Ebereschen zeigen eine hohe Widerstandsfähigkeit gegen Schnee und Frost (bis –30°C) und werden im Vorwald zur raschen Begrünung oder zur Gestaltung von Wald- und Wegrändern eingesetzt.

Als Vorgehölz im Landschaftsbau und in Windschutzstreifen sowie in Parks als Zier- und Vogelschutzgehölz eignen sich Ebereschen ebenfalls. Umgedrückte Bäume können wieder neu anwurzeln und frische Triebe senkrecht nach oben bilden, einen Baumschnitt benötigt die Eberesche generell nicht. Hinsichtlich ihrer Bodenansprüche ist der Baum außerordentlich variabel. Er kommt zwar am häufigsten auf nährstoffarmen Humus- und lockeren Lehmböden vor, kann jedoch genauso Torfböden der erzgebirgischen Hochmoore oder Felsen besiedeln.

Eine Vorliebe zeigt die Eberesche für humusreiche Böden und gedeiht deshalb am besten auf gut feuchtigkeitsversorgten Böden im Gebirge. Eigentlich hat sie nur auf schlecht durchlüfteten, nassen Standorten Probleme. Sogar als Aufsitzerpflanze kann die Eberesche gedeihen.